Öffentliches Fachgespräch der grünen Bundestagsfraktion am 7. November 2016
Nach der Atomkatastrophe von Fukushima beschloss Deutschland im Jahr 2011 in einem breiten politischen Konsens die sofortige Abschaltung von acht Alt-Atomkraftwerken (AKW) sowie für die damals neun verbleibenden AKW einen sukzessiven Ausstieg bis Ende 2022.
Vor 2011 erfolgten hierzulande zwar schon einzelne AKW-Rückbauten und erste Erfahrungen lagen vor, gleichwohl stellt der parallele Rückbau von acht Anlagen für Betreiber, Behörden, Politik, Sachverständige, Umweltschützer*innen und Anwohner*innen gleichermaßen eine besondere Herausforderung dar. Dabei sind manche Aspekte standortspezifisch. Aber es gibt auch Aspekte und Probleme, die den verschiedenen Rückbauvorhaben bundesweit gemein sind. Hierzu zählen insbesondere Konflikte um die Öffentlichkeitsbeteiligung und den Strahlenschutz. Unklar ist meist auch, wie rasch die Reaktorgebäude der seit 2011 abgeschalteten AKW frei werden können vom hochradioaktiven abgebrannten Brennstoff – erst dann aber sinken Strahlenbelastung und Unfallrisiko signifikant.
Gemeinsam mit Experten haben wir diese Herausforderungen, Kritikpunkte und mögliche Alternativen diskutiert. Hier können Sie die Vortragsfolien herunterladen:
Rechtlicher Rahmen und aktueller Stand der Genehmigungsverfahren
Dr. Bernhard Massing – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Herausforderung Stilllegung aus Sicht eines Betreibers
Dr. Erich Gerhards – PreussenElektra GmbH
Herausforderungen bei Sicherheit und Verfahren
Wolfgang Neumann – intac Hannover GmbH
Strahlungsgefährdung im Vergleich
Christian Küppers – Öko-Institut e. V.
Kritik und Alternativen zur Freigabe radioaktiver Stoffe beim AKW-Rückbau
Dr. Werner Neumann – BUND
Erfahrungen mit Verfahren und Öffentlichkeitsbeteiligung
Gerrit Niehaus – Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg