Gut, dass OB Mentrup zu dieser Mahnwache aufgerufen hat. So konnten Karlsruher BürgerInnen und Bürger ihre Anteilnahme, ihre Erschütterung und Trauer zeigen. Nicht oft habe ich Frank Mentrup so sehr als “meinen” Oberbürgermeister empfunden wie an diesem Abend. Er hat die richtigen Fragen angesprochen ohne sich zu schnellen Antworten verleiten zu lassen.
Auch mir stellen sich Fragen, die sich nicht schnell und nicht leicht beantworten lassen. Wird die neue Dimension, die neue Nähe des Terrors unsere Gesellschaft verändern und sind wir bereit grundlegende Veränderungen hinzunehmen? Wollen wir das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit neu austarieren? Und wie gehen wir mit der zweiten starken Emotion nach der Trauer, dem Schmerz in diesem Ereignis um, dem Zorn, der Wut? Geben wir dem Bedürfnis nach Vergeltung nach? Dem dringenden Wunsch den IS militärisch zu vernichten, wohl wissend, dass alle Erfahrungen aus den Kriegen in Afghanistan und Irak uns lehren, dass dieser Wunsch Wunschdenken bleiben wird (und dieser Weg nicht ohne eine immense Anzahl ziviler Opfer)? Gibt es politische Wege den IS zu zerschlagen? Lassen sich die Wege der Waffen und des Geldes für den IS schließen? Wer ist dafür Partner? Das müssen die Diskussionen der nächsten Zeit sein. Möglichst unemotional. Die Emotionen gelten Frankreich: Teilnahme, Trauer, Solidarität.
Mahnwache und Gedenken anlässlich der Terroranschläge
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