Soll Atommüll rückholbar endgelagert werden?
Veranstaltungsart Fachgespräch
Datum, Uhrzeit 09.05.2011, 11:00 – 16:00
Ort Deutscher Bundestag, Paul-Löbe-Haus, Raum E 200
Anschrift Konrad-Adenauer-Straße 110557 Berlin
VeranstalterInnen Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion
Um was es geht
Seit Jahrzehnten nutzt Deutschland die Atomkraft zur Stromerzeugung. Für den anfallenden hochradioaktiven Atommüll fehlt jedoch nach wie vor eine schlüssige und erfolgversprechende Entsorgungslösung. Fest steht: Die Endlagerfrage muss gelöst werden. Fest steht auch, eine verantwortungsvolle und tragfähige Lösung kann es nur mit breiter gesellschaftlicher Unterstützung geben. Hierfür gilt es auch, grundlegende strittige Fragen zu klären. Insbesondere die Frage, ob Atommüll rückholbar endgelagert werden soll oder nicht, steht seit dem Endlagerdesaster in der Asse verstärkt im Raum. Dabei steht der Begriff der Rückholbarkeit für unterschiedliche Vorstellungen – von der Anforderung an eine möglichst lange Endlagerbehälter-Integrität über den Langzeitbetrieb eines tiefengeologischen Endlagers bis hin zur dauerhaften Zwischenlagerung.
Das Fachgespräch soll dazu beitragen, den Stand der Fachdiskussion und aktuelle Endlager-Planungen zu beleuchten, mögliche Lösungsbeiträge aus dem Forschungsbereich vorzustellen und die Argumente für und gegen rückholbare Endlagerung auf den Prüfstand zu stellen. Im Rahmen des Fachgesprächs wollen wir zusammen mit ExpertInnen und Interessierten diskutieren, welche Lehren aus der Asse zu ziehen sind und welche Aspekte bei einer verantwortungsvollen Suche nach einer möglichst sicheren Lösung für das Atommüllproblem zu beachten sind. Wir freuen uns auf Sie!
Programm
11.00 Begrüßung und Einleitung
Sylvia Kotting-Uhl MdB
Sprecherin für Atompolitik Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion
11.20 Das französische Endlagerkonzept
Arsène Saas (angefragt)
Mitglied der deutschen Entsorgungskommission und der französischen Kommission Group Permanent Déchets
11.40 Das schweizerische Endlagerkonzept
Marcos Buser
Mitglied der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit
12.00 Rückholbarkeit: Der deutsche Weg in die virtuelle Lösung der Endlagerfrage
Wolfram König
Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz
12.20 Debatte zu den drei Vorträgen
12.40 Pause
13.00 Strahlenschutzaspekte der Endlagerung
Dr. Thomas Jung
Leiter der Abteilung Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung im Bundesamt für Strahlenschutz
13.20 Geologische Aspekte der Endlagerung
Dr. Detlef Appel
Geowissenschaftliches Büro PanGeo
13.40 Argumente für eine rückholbare Atommüll-Lagerung
Stefan Wenzel
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag
14.00 Debatte zu den drei Vorträgen
14.15 Pause
14.30 Faktor Zeit – wie schnell ändern sich Gesellschaften?
Prof. Dr. Wolf Schluchter
Lehrstuhl Sozialwissenschaftliche Umweltfragen an der BTU Cottbus
14.50 Faktor Forschung – Wie vielversprechend sind welche Forschungsansätze als Lösungsbeitrag des Endlagerproblems?
Dr. Joachim Knebel
Chief Science Officer (CSO-4) am Karlsruher Institut für Technologie
15.15 Podiumsdiskussion zur gesellschaftlich-politischen Dimension des Endlagerproblems
Wolfram König
Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz
Rebecca Harms MdEP
Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament
Marcos Buser
Mitglied der Eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit
Martin Donat
Stellv. Landrat des Landkreises Lüchow-Dannenberg
Moderation: Sylvia Kotting-Uhl MdB